Ruinen, Kreuz und Auferstehung

Das Bild zeigt uns die Ruinen einer Burg. Durch die Luke einer restaurierten Mauer sieht man ein großes Kreuz, das einfach mitten da hängt - wuchtig, aufdringlich, triumphierend. Und dahinter sieht man den Himmel mit Wolken - hell, offen, unendlich.

Warum ist gerade das Kreuz das Symbol der Christen? Eigentlich ist es doch der Glaube an Ostern, an die Auferstehung Jesu Christi, die unseren Glauben ausmacht. Für die Auferstehung haben wir kein Symbol. Sie ist zu wenig anschaulich, kaum vorstellbar. Viele Theologen sagen, dass beides, das Kreuz und die Auferstehung eng zusammen gehören.

Das Foto sagt hier vieles. Es hat Kreuz und Auferstehung im Blick. Die Auferstehung gibt es nicht ohne Kreuz. Richtig leben kann man nur wenn man den Tod im Blick hat. Der Himmel ist ein altes - wenn auch aus heutiger Sicht kindliches - Bild von der Auferstehung, unserer Auferstehung.

Das Foto zeichnet auch unseren Lebensweg. Einiges in unserem Leben sind Ruinen, einiges ist verbraucht, nicht wert wieder aufgewühlt zu werden, anderes muss restauriert, zu neuem Leben erweckt werden. Auf unserem Weg ist Leid, hart und doch halb so schlimm, wenn man den Blick für den Himmel dahinter nicht verliert. Dieser Weg ist nicht nur der, der mit unserer Geburt beginnt und mit unserem Sterben endet. Wir gehen den Weg jeden Tag. Jeden Tag stehen wir Christen zur Auferstehung auf.

Peter Ihrler